Begriffe Der Begriff „non-governmental organization“ (NGO) wurde 1948 von der UNO geprägt. Ausgewählten „steuerbefreiten“ (wohltätigen bzw. gemeinnützigen) internationalen Organisationen wurde ein Konsultativstatus beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) gewährt. Große internationale NGOs erhielten einen „allgemeinen“ Konsultativstatus, die anderen einen „speziellen“. Damals gab es insgesamt nur 40 NGOs. Zu ihrer Nachkommenschaft gehören heute einige exotische Unterarten wie „Ringos“ (für „religiös“), „Gringos“ (für „government-related“), „Bringos“ („business-related“) und „Pingos“ („public-interest“). In Großbritannien existieren außerdem tausende „Quangos“ („quasi-autonomous“), halbstaatliche Organisationen, die auf lokaler Ebene die Funktionen gewählter Verwaltungen, von Behörden und öffentlichen Körperschaften übernehmen.
Nonprofit-Organisationen in den USA- Die weltweit größten NGOs, ob international oder nicht, existieren in den USA. Aus kulturellen Gründen erfüllen in den USA Nonprofit-Organisationen („Nonprofits“) eine Reihe gesellschaftlicher Funktionen, die anderswo als Aufgabe der öffentlichen Hand betrachtet werden.
- 2004 erhielten die Nonprofits in den USA zusammen Spenden von 248,3 Mrd. Dollar. Das war das Zwanzigfache der offiziellen US-Entwicklungshilfe und um die Hälfte mehr als das Bruttoinlandsprodukt Indonesiens.
- Mehr als ein Drittel der Spenden (35,5%) entfallen auf die Kategorie „Religion“, nur 2,1% auf „international“. In Großbritannien dagegen wird am meisten für „internationale“ Zwecke gespendet.
- 2004 stammten 75,6% des US-Spendenaufkommens von Privatpersonen, nur 4,8% von Unternehmen.
- Subventionen der Regierung sind ein bedeutender – manchmal überwiegender – Teil der Einnahmen vieler der großen Nonprofits in den USA. Insbesondere ist das bei „Bingos“ der Fall.
- Manche Nonprofits erreichen die Größenordnung transnationaler Konzerne. Das American Red Cross allein setzt Mittel in der Höhe des Bruttoinlandsprodukts von Mali um.
NGOs mit UN-Konsultativstatus, 1948-2005 Einige internationale NGOs verfügen über einen Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Einige davon sind große NGOs mit „allgemeinem“ Konsultativstatus, deren Arbeit den Großteil der ECOSOC-Tätigkeit abdeckt, die anderen beschränken sich auf „soziale“ Bereiche, obwohl auch einige davon ziemlich groß sind.
Die Zahl beider Gruppen nahm bis zu den 1990er Jahren langsam zu, um danach rasch zu wachsen. Das war einerseits auf eine Öffnung der UNO gegenüber NGOs, andererseits auf die zunehmende Attraktivität eines solchen Status für NGOs zurückzuführen.
Quelle:
www.un.orgNGOs mit UN-Konsultativstatus – Herkunft nach Regionen (2005)Europa 37%
Lateinamerika&Karibik 5%
Afrika 11%
Asien 16%
Nordamerika 30%
Ozeanien1%
Kinder, Behinderte und Internationales Das Österreichische Institut für Spendenwesen hat in einer Studie Österreichs Spendenmarkt im Jahr 2000 erfasst. Das Gesamtspendenvolumen betrug in diesem Jahr 494,2 Mio. Euro. Gestiegen sind gegenüber dem Vergleichsjahr 1996 nicht nur die Anzahl der Spendenaufrufe und der Spendenorganisationen. Es stieg auch die durchschnittliche Höhe der Geldspenden (2000: 94,47 Euro pro Jahr) und die Spendenbeteiligung (von 47 auf 80 Prozent der Bevölkerung). Im europäischen Vergleich liegt Österreich damit im Spitzenfeld.
Kinder und Behinderte sowie internationale Anliegen stehen bei den Spendenzielen an oberster Stelle.
Im Jahr 2000 wurden 600 Spendeninitiativen erfasst. Spitzenreiter bei den Erträgen waren Caritas und das Österreichische Rote Kreuz, tätig im Bereich Humanitäre Hilfe im In- und Ausland. Den dritten und vierten Platz belegten Missio Austria für Pastoral-Arbeit im Ausland und SOS-Kinderdorf.
Große, international tätige Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace oder WWF Österreich finden sich erst im Mittelfeld und lukrierten weniger als ein Zehntel des Spendenvolumens der Spitzenreiter. Erste Ergebnisse der Spendenstudie 2004 zeigen keine Einbrüche beim Spendenaufkommen. In Österreich sind Spenden nicht steuerlich absetzbar, außer sie kommen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zugute.